Erkrankungen eines Tieres  - Allgemein

Gern beantworten wir Ihre Fragen oder verweisen Sie an kompetente Tierärzte.  Ihr Team der griechischen Fellnasen e.V.

Vor der Adoption eines unserer Tiere bedenken Sie bitte, dass es sich um Geschöpfe handelt, die in ihrem Leben oft schon großes Leid erfahren haben und daher in psychischer und physischer Hinsicht beeinträchtigt sein können. Mangelnde menschliche Zuwendung, schlechtes oder gar kein Futter, extreme Witterungsbedingungen, unsichere Lebensverhältnisse und kein sicherer Schlafplatz hinterlassen auch bei Tieren Spuren. mehr lesen
Selbstverständlich sind wir bemüht Ihnen ein gesundes Tier zu vermitteln. Alle Tiere werden geimpft und auf Mittelmeerkrankheiten untersucht. Bei Katzen und Kater machen wir FIV/ Fip-Tests. Weisen Tiere unerklärliche Symptome auf, werden sie dementsprechend medizinisch betreut und behandelt. Dennoch kann ein Tier über ein Leiden verfügen, dass für uns nicht erkennbar ist oder es stellen sich erst im Laufe des Lebens Leiden ein, die zu einem früheren Zeitpunkt nicht absehbar waren. Das gilt für Tierheimtiere in gleichem Maße wie für gezüchtete Tiere, die von Menschen direkt beim Züchter erworben werden. Wir investieren viel Zeit, Mühe und Geld in die Tierschutzarbeit und möchten die armen Seelen nur in bestem gesundheitlichen Zustand wissen. Wir machen auch, wie das Wort "Tierschutz" schon sagt, präventiven Tierschutz und sind in keiner Weise an einem späteren Tierleid interessiert. Daher sind wir sehr genau in unseren Aussagen und möchten auf keinen Fall ein krankes Tier als gesundes vermitteln oder etwas verschweigen oder verschönern. Das ist keinesfalls in unserem und schon gar nicht im Interesse der Tiere! Eine solche Falschaussage würde uns großen Schaden zufügen, denn die damit verbundene Rücknahme in das Tierheim oder die Pflegestelle wäre für uns mit hohen Kosten und noch mehr Arbeit verbunden und für das Tier mit enormen Stress. Gingen wir also leichtfertig mit Aussagen um, könnten wir uns unserer Bemühungen gleich sparen. Genauso verhält es sich mit Aussagen zu Verträglichkeiten: Wir möchten zum Beispiel auf keinen Fall einen Hund zu einer Katze vermitteln, wenn dieser nicht katzenverträglich ist oder nicht zu Ihrem Ersthund passt. Hier ergäbe sich für uns das gleiche Problem, einen neuenPlatz für ein Tier finden zu müssen, das gerade erst großen Stress mit dem Einzug bei Ihnen hatte. Auch werden wir wissentlich kein krankes Tier vermitteln, das evtl. ein bei Ihnen lebendes Tier anstecken könnte weil zum Einen dadurch der Tierschutz allgemein in Verruf käme, was widerum den anderen hilfebedürftigen Tieren sehr schaden würde und zum Anderen weil wir verhindern wollen, dass weitere Tiere angesteckt werden.

Daher bitten wir um Ihr Vertrauen, dass wir einzig und allein Tieren helfen wollen, ehrlich und fair und das wir dankbar für jeden Menschen sind, der einem armen, geschundenen Tier helfen möchte.

Download
traumhund.pdf
Adobe Acrobat Dokument 775.7 KB

Hundekrankheiten im allgemeinen und insbesondere Mittelmeer-krankheiten (MMK)

In Süd- und Osteuropa existieren einige Krankheiten, die bisher in Mittel- und Nordeuropa nicht heimisch sind und daher vielen Menschen nicht bekannt sind.

Einige dieser Krankheiten sind unbehandelt für den Hund tödlich oder können ihn zumindest schwer schädigen .

Zu einer umfassenden Information gehört auch die Aufklärung über eventuelle Erkrankungen, vor allem aber zu den sogenannten Mittelmeererkrankungen (Leishmaniose, Babesiose, Ehrlichiose, Dirofilariose).

 

Auf unserer Seite stellen wir Ihnen die wichtigsten Krankheiten vor, auf die Ihr Wunschhund getestet sein sollte. Lassen Sie sich die schriftlichen Untersuchungsergebnisse zeigen.

 

Natürlich sind längst nicht alle Hunde aus Südeuropa krank. Es gibt aber Regionen, in denen ein sehr hoher Prozentsatz  aller Hunde z. B. mit Leishmaniose infiziert ist. Übernehmen Sie kein ungetestetes Tier und lassen Sie sich schriftlich bestätigen, dass die Befunde auch tatsächlich von Ihrem Tier stammen. Informieren Sie sich vorher über Krankheiten aus dem Mittelmeerraum. Fragen Sie nach diesen Krankheiten. Will man Ihre Fragen mit Aussagen wie "Das kommt hier nicht vor" etc. abwimmeln, nehmen Sie das Tier lieber nicht. Man sollte Sie ehrlich und umfassend über die Risiken aufklären. Die heute verfügbaren Tests sind nicht hundertprozentig zuverlässig.

Auch ein Bluttest im Labor bleibt immer nur eine Momentaufnahme, zum Zeitpunkt der Blutabnahme kann ihr Tier negativ getestet sein, daher sollten die Bluttest im allgemeinen nach 6 Monaten wiederholt werden.

 

Trotz aller Einhaltungen kommt es vor, dass eine Erkrankung noch Monate nach der Aufnahme eines neuen Hundes festgestellt wird. Wenn Sie nicht sicher sind, einer Erkrankung nervlich, zeitlich und finanziell gewachsen zu sein, nehmen Sie das Tier lieber nicht auf.

Wir übernehmen keine Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Im Zweifelsfall, insbesondere zu den Krankheiten, fragen Sie bitte einen mit Reisekrankheiten erfahrenen Tierarzt.

 


Leishmaniose

(Canine Leishmaniose):

Vorsicht in den Ferien !!!!

 

Die Leishmaniose ist eine schwere Erkrankung bei Hunden, die oft tödlich verläuft.

 

Diese Krankheit wird durch Parasiten hervorgerufen, die durch den Stich der Sandmücke übertragen werden.

 

Vor allem Hunde, die im Mittelmeerraum leben, sind gefährdet. Der Verlauf der Erkrankung kann sich über Jahre hinziehen.

 

Das Tier magert ab, obwohl es normal frisst. Weitere typische Symptome sind Hautprobleme, begleitet von Haarausfall, schuppiger Haut mit Krusten, Entzündungen und Geschwüren. Die Krallen wachsen übermäßig und werden brüchig.

 

Die Nervenknoten verdicken sich. Dazu können Nasenbluten sowie Horn- oder Bindehautentzündungen kommen. Eine vollständige Heilung ist häufig nicht möglich, daher beschränkt sich die Therapie vor allem auf die Stärkung der körpereigenen Abwehr durch Medikamente.

 

Tierärzte raten Urlaubern dazu, Hunde nach Möglichkeit nicht in Endemiegebiete mitzunehmen. Für den Laien ist die Leishmaniose schwer zu erkennen weil mit ihr eine ganze Reihe von Anzeichen einhergehen können, die auch bei anderen Krankheiten auftreten. Die Symptome treten selten gemeinsam auf, meist nur einige davon und in unterschiedlichen Kombinationen.

 

Eine genaue Diagnose kann nur der Tierarzt feststellen. Wird eine Leishmaniose nicht rechtzeitig behandelt, kann es für das Tier lebensbedrohlich, oft tödlich ausgehen, da die Leishmanien letztlich die Organe zersetzen und das Immunsystem zerstören. Die Diagnose "Leishmaniose Positiv" - bietet dennoch keinen Grund zur Panik, denn ein Leishmaniose-positiver Hund kann durchaus ein hohes Lebensalter mit sehr guter Lebensqualität erreichen, sofern die Krankheit medikamentös behandelt wird.

 

 

Auslöser:

Leishmania-Parasiten

Überträger:

 Sand- oder Schmetterlingsmücken

Inkubationszeit:

 2 Monate

Anzeichen:

 Haarausfall im Augenbereich und an der Schnauze. Typisch ist die sogenannte „Brille“, ein kahler Bereich um die Augen.

Symptome:

Gewichtsverlust, Hautprobleme, Haarausfall, verkrustete und schuppige Haut, Entzündungen, Geschwüre, Fieber,

schwere Durchfälle und Erbrechen, verstärktes Krallenwachstum, Verdickung der Nervenknoten, Nasenbluten,

Horn- und Bindehautentzündungen, Abgeschlagenheit.

Behandlung:

Immuntherapie, Antibiotika, Allopurinol-Behandlung - ein Medikament aus der Humanmedizin (Gichtmittel) in Kombinationmit Artemisia Annua.

Im Fall eines Leishmaniose Schub erfolgt die Behandlung mit Milteforan oder Glucantime.

Vorbeugung:

Ein Impfschutz gegen Leishmanien-Einzeller existiert zurzeit nicht, daher sollten vorbeugende Maßnahmen gegen den  
 Angriff einer Sandmücke durchgeführt werden. Scalibor® Protectorband mit dem Wirkstoff Deltamethrin(einem synthetischen Pyrethroid).

 Hat mehrere Wirkungen : Vertreibt Parasiten, hält von dem Stich der Mücken ab, lähmt und tötet den Parasiten.

Wichtig !

Wenn ein Hund Leishmaniose positiv ist sollte er keinesfalls geimpft werden (außer mit der zwingenden Tollwutimpfung, die für eine Einfuhr benötigt wird) noch narkotisiert werden. Beides könnte zu einem Leishmaniose - Schub führen !!!



Ehrlichiose

Die Ehrlichiose ist eine akute bis chronische Infektionskrankheit, die bei Hunden aus der südlichen Erdkugel bis hin zum Mittelmeerraum durchaus nicht selten ist.

Die Infektion erfolgt hier durch einen Zeckenbiss (Rhipicephalus sanguineus). Etwa zwei Wochen nach der Infektion tritt ein Fieberschub von 40 oder mehr Grad innerhalb einer Woche auf. Darauf folgen in regelmäßigen Abständen von ein bis zwei Monaten neue Fieberschübe. Nasen- und Augenausflüsse können ein Staupe-ähnliches Bild aufweisen. Die Lymphknoten sind stark angeschwollen. Appetitlosigkeit und Durchfälle sind häufig. Doch vor allem ist die Milz dauerhaft stark angeschwollen.

Relativ häufig sind Doppelinfektionen mit Babesien, da beide Erreger von denselben Zecken übertragen werden. Die Ansteckung erfolgt durch den Zeckenbiss.

 

Die Inkubationszeit beträgt zwischen 8 und 20 Tagen. Ehrlichiose gibt es überall in Europa, aber besonders häufig in südlichen und östlichen Ländern.

Auslöser:

 Ehrlichia canis

Überträger:

 Zeckenparasit

Inkubationszeit:

 ca. 3 Wochen

Anzeichen:

 Hohes Fieber

Symptome:

 In der Akutphase ständig wiederkehrendes Fieber, Nasenbluten, schleimig-eitrigen Nasenausfluss, Erbrechen,  
 Abgeschlagenheit,

 Atemnot, Schwellung der Lymphknoten und eventuell zentralnervöse Störungen wie Muskelzucken und Überempfindlichkeit.

Behandlung:

 Antibiotika wie Doxycyclin, Tetracyclin und Oxytetracyclin über 21 Tage und  länger, abhängig von dem Titer.

Vorbeugung:

 Regelmäßige Kontrolle und sofortige Entfernung von Zecken bzw. durch den Einsatz von zeckenabwehrenden Wirkstoffen  
 (z. B. Permethrin)



Babesiose

Diese Infektionskrankheit wird auch "Hundemalaria" genannt und durch die Gattung Babesia hervorgerufen. Sie zerstören die roten Blutkörperchen, wodurch eine mehr oder weniger ausgeprägte Blutarmut hervorgerufen wird.

In Deutschland tritt vor allem die akut verlaufende Form der Babesia-canis -Infektion auf und endet ohne Behandlung binnen weniger Tage tödlich durch Atemnot, Anämie und Nierenversagen, welches eine gefürchtete Komplikation einer Babesiose ist.

Die Übertragung erfolgt ebenfalls durch Zecken.

 

Die Diagnose wird über einen Nachweis der Babesien-DNA oder eine mikroskopische Untersuchung des Blutes gesichert.

 

Zur Behandlung werden Antiprotozoika eingesetzt. Die Übertragung beim Zeckenstich dauert etwa 48 bis 72 Stunden, unter experimentellen Bedingungen konnte bereits nach 12 Stunden nach Anheften der Zecke eine Übertragung von B. c. canis nachgewiesen werden. Durch das Anheften der Zecke an den Wirt werden durch Reizung des Nervensystems die in verschiedenen Organen ruhenden Sporozoiten aktiviert und entwickeln sich zu Kineten, die dann in die Speicheldrüsen einwandern und mit dem Zeckenspeichel in den Blutkreislauf des Hundes gelangen. Neben der Übertragung durch Zecken ist eine Infektion von Hund zu Hund über eine Bluttransfusion oder durch Blut-Blut- Kontakte – beispielsweise bei Beisserei – möglich.

 

Auch eine Übertragung von der Hündin auf ihre Nachkommen („vertikale Infektion“) wird vermutet und ist für B. gibsoni nachgewiesen. Ein bis zwei Tage nach der Inkubationszeit kommt es aufgrund des Zerfalls der roten Blutkörperchen zu Blutarmut, Blutharnen, Ausscheidung des Blutfarbstoffabbauprodukts Bilirubin über den Harn und gegebenenfalls auch Gelbsucht. Eine Leber- und Milzvergrößerung kommt häufig vor.

 

 

Auslöser: Babesia canis

Überträger: Auwaldzecke

Inkubationszeit: 5 - 7 Tage

Anzeichen:

Blutarmut, Ausscheidung des Blutfarbstoffabbauprodukts Bilirubin über den Harn und gegebenenfalls auch Gelbsucht,

Leber oder Milzvergrößerung

Symptome:

gestörtes Allgemeinbefinden, Fieber, gefolgt von Fressunlust, Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit,

Behandlung:

Antiprotozoika wie Imidocarb oder Diminazen, zwei Spritzen im Abstand von 14 Tagen, sowie in Kombination mit Antibiotika

Vorbeugung:

Imidocarb einmalig vor Reise in Endemiegebiete (hält ca. 3 Wochen), Tier nach jedem Spaziergang absuchen !!!

Bei schweren Verläufen treten eine Bauchwassersucht und Wasseransammlungen (Ödeme) sowie Haut- und Schleimhautblutungen infolge Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie) und eine Blutgerinnung innerhalb der Blutgefäße auf. Entzündungen der Maul- (Stomatitis) und Magenschleimhaut sowie der Muskulatur sind häufig. Auch eine zentralnervöse Form mit epilepsieähnlichen Anfällen, Bewegungsstörungen und Lähmungen ist möglich. Der seltene perakute Verlauf endet ohne deutliche Symptome binnen ein bis zwei Tagen tödlich. Die Infektion mit B. canis rossi verläuft ähnlich wie die mit B. canis canis.

Da die Krankheit ohne Behandlung schnell tödlich endet, sollte bei Verdacht unverzüglich eine Therapie eingeleitet werden. Antiprotozoika wie Imidocarb oder Diminazen sind gegen B. canis gut, gegen „kleine Babesien“ dagegen nur wenig wirksam. Imidocarb kann auch zur Prophylaxe bei Reisen inEndemiegebiete einmalig verabreicht werden – der Schutz hält etwa drei Wochen an.

Auch Phenamidin ist gegen „kleine Babesien“ wirksam, aber derzeit in Deutschland nicht erhältlich.

 

Die wichtigste Prophylaxe ist das Absuchen des Tieres nach Zecken nach jedem Spaziergang und deren sofortige Entfernung. Ein Schutz vor Zecken durch äußerlich anzuwendende zeckenabtötende Wirkstoffe (Akarizide wie Amitraz, Deltamethrin, Fipronil, Flumethrin oder Permethrin) ist sinnvoll, da sie auch die Gefahr des Auftretens weiterer, durch Zecken auf Hunde übertragbarer Erkrankungen wie Borreliose, Ehrlichiose, Hepatozoonose oder FSME senken.



Dirofilariose

Die Herzwurmerkrankung wird auch Dirofilariose genannt.

 

Die Herzwurmerkrankung wir durch einen Parasit vom Typus der Nematoden (Fadenwürmer) namens Dirofilaria inmitis verursacht und allgemein als Dirofilarie bekannt. Sie kommt bei Hunden, seltener auch bei Katzen vor. Sie ist nur schwer zu behandeln und verläuft oft tödlich. Sie kommt vor allem in Nordamerika vor, ist aber auch im Mittelmeerraum, den Kanarischen Inseln, in Portugal , den tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet.

 

Die Larven wandern über die Muskulatur in die Blutgefäße ein und entwickeln sich innerhalb von 3 bis 4 Monaten zu den erwachsenen Herzwürmern (Makrofilarien). Die erwachsenen Herzwürmer sind etwa 1 mm dick und 20-30 cm lang und siedeln sich vor allem in der rechten Herzhälfte, im Truncus pulmonalis und den herznahen Abschnitten der Hohlvenen an. Etwa 6 Monate nach der Infektion bilden die Weibchen wiederum Mikrofilarien, die mit dem Blut in kleinere Blutgefäße gelangen und gegebenenfalls von Mücken beim Saugakt wieder aufgenommen werden. Die Erkrankung kommt in den endemischen Gebieten vor allem beim Hund vor. Katzen sind deutlich seltener betroffen, die Prävalenz ist nur etwa 10 % der bei Hunden. Die Infektion mit der verwandten Art Dirofilaria repens bleibt auf die Haut beschränkt und ruft nur selten klinische Symptome hervor. Es entwickelt sich eine Rechtsherzinsuffizienz mit Überlastung und Erweiterung der rechten Herzseite mit Atemnot, Husten und der Bildung von Ödemen. Infolge der Herzinsuffizienz kann auch eine Leber- und Nierenversagen entstehen. Bei Katzen kann es zu einer Thromboembolie der Lungenarterien mit Atemnot und tödlichem Ausgang kommen.

 

 

Auslöser:

Parasit FilarienartDirofilaria immitis

Überträger

Stechmücken (etwa 70 verschiedene z.B.Ivermectin, Moxidectin, Selamectin,Milbemycinoxim oder Lufenuron

Symptome:

selten

Behandlung:

Medikation nach dem American Heardworm Protokoll , operative Entfernung

Vorbeugung:

Vor Beginn der Reise mit Ivermectin, Moxidectin, Selamectin, Milbemycinoxim oder Lufenuron behandeln

 

Die Diagnose kann durch eine mikroskopische Untersuchung von Kapillarblut oder einen Knott-Test auf Mikrofilarien erfolgen, die Nachweissicherheit beträgt aber nur etwa 75 %. Der Antigennachweis im Serum ist ebenfalls erst ein halbes Jahr nach der Infektion, mit der Freisetzung von Mikrofilarien sicher. Für den Nachweis existiert ein immunochromatographischer Schnelltest (Speed DIRO).

Die Therapie ist kompliziert, da Herzwürmer zwar für Wirkstoffe wie Diethylcarbamazin oder Melarsamin prinzipiell empfänglich sind, aber bei stärkerem Befall eine Thrombose oder eine schwere anaphylaktischen Reaktion infolge des massiven Absterbens von Mikrofilarien entstehen kann.

Die Behandlung wird deshalb meist mit Acetylsalicylsäure und bei schwerem Befall mit Antihistaminika kombiniert. Die Behandlung mit Levamisol kann bei Hunden ebenfalls schwere Nebenwirkungen Blutungen, hämolytische Anämie) hervorrufen.

Die operative Entfernung der Herzwürmer ist ebenfalls risikobehaftet und nur in spezialisierten Kliniken möglich.

Wegen der Probleme bei der Therapie ist die Vorbeugung umso wichtiger. Eine Behandlung mit Ivermectin, Moxidectin, Selamectin, Milbemycinoxim oder Lufenuron vor Beginn der Urlaubsreise kann eine Infektion verhindern.



Filariosis oder Herzwurmkrankheit

Filariosis ist eine Hundekrankheit, die für das Tier äußerst gefährlich werden kann. Ihre Ursache ist ein Parasit vom Typus der Nematoden (Fadenwürmer) namens Dirofilaria inmitis und allgemein als Filarie bekannt. Er lebt im Herz und in den der Lunge angrenzenden großen Blutgefäßen. Ein Hund kann von einem oder von hunderten von erwachsenen Fadenwürmern befallen werden, die eine Länge von 15 - 35 cm erreichen können. Diese Verseuchung gilt, was die Gesundheit der Hunde anbelangt, als eines der größten Probleme des Kanarischen Archipels. Auch in Valencia, Murcia und Andalusien kommt diese Krankheit vor. In den Vereinigten Staaten von Amerika ist sie eine Seuche grössten Ausmaßes und hat sich in den letzten zwanzig Jahren rasch verbreitet. Obwohl es sich hauptsächlich um eine Hundekrankheit handelt, kann dieser Parasit auch Katzen, Frettchen, Füchse, Kojoten und Wölfe befallen.

 

BIOLOGISCHER ZYKLUS:

 

Die Filariosis wird von einem Hund auf den anderen nur durch bestimmte Moskitoarten (Stechmücken) übertragen. Der

 

weibliche Fadenwurm setzt Embryonen, Mikrofilarien genannt, im Blut ab. Die Stechmücke wird beim Einsaugen dieser Mikrofilarie angesteckt, wenn sie sich vom Blut eines verseuchten Hundes nährt. Während der folgenden 10 - 15 Tagen verwandelt sich die Mikrofilarie zweimal in der Stechmücke, bis sie die infektiöse Larvenphase erreicht. Wenn die Stechmücke nun erneut Blut saugt, dringt die Larve durch den Mückenstich in den Körper des Hundes ein. Die Larve braucht ungefähr 6 Monate, um in die Lungenarterien zu wandern, ihre Geschlechtsreife zu erlangen und Mikrofilarien im Blut abzulagern. Da die Übertragung dieser Krankheit ausschließlich von Moskitos abhängig ist, tritt sie häufiger und stärker dort auf, wo Hunde in grossen Mengen verseuchten Stechmücken ausgesetzt sind.

 

 

PATHOLOGIE:

 

Die Filarienkrankheit verursacht Schäden in den Lungenarterien. Schließlich kann sie auch Herz, Leber und sogar die Nieren angreifen. Ein Großteil des Schadens entsteht bereits bevor die Krankheitssymptome auftreten und wenn diese Anzeichen erst einmal erscheinen, ist die Krankheit schwer zu heilen. Im fortgeschrittenen Stadium reduzieren sich die Chancen einer vollständigen Genesung, auch wenn durch die Behandlung alle erwachsenen Fadenwürmer aus dem Herz eliminiert werden.

 

VERSEUCHUNGS-SYMPTOME:

 

Manche Hunde, vor allem junge Tiere, die nur an leichter sich erst unlängst zugezogener Verseuchung leiden, weisen keine Anzeichen dieser Krankheit auf. Ein Hund, der schon längere Zeit an Filariosis leidet, kann Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und chronischen Husten aufweisen, ermüdet schnell bei körperlicher Bewegung und kann während oder nach der körperlichen Anstrengung aufgrund von Herzinsuffizienz sogar ohnmächtig werden.

 

Die Herzinsuffizienz ist am Schwellbauch (Aszites) zu erkennen, was auf einen Flüssigkeitsstau im Unterleib zurückzuführen ist. Bei manchen stark verseuchten Hunden erscheint das sogenannte ,,Hohlvenen-Syndrom", das meistens tödlich verläuft. Durch eine große Anzahl von Fadenwürmern wird die Öffnung der Klappe zwischen der rechten Herzkammer und der Hohlvene verstopft, die das Blut zum Herz zurückführt. Ein Hund in diesem Stadium leidet plötzlich an Schwäche, wird lustlos und verliert den Appetit. Der Harn färbt sich dunkelbraun und das Tier leidet an Anämie und Gelbsucht. Leber und Nieren sind dann derart angegriffen, dass, falls die Fadenwürmer nicht auf chirurgischem Weg entfernt werden, der Hund innerhalb von 24 - 72 Stunden stirbt.


DIAGNOSE:

 

Normalerweise kann ihr Tierarzt die Verseuchung durch Vorfinden von Mikrofilarien bei der Blutuntersuchung feststellen. Manche Hunde jedoch haben erwachsene Filarien, ohne dass Mikrofilarien im Blut enthalten sind. Diese Art von Verseuchung wird ,,verborgene Filariosis" genannt und ist etwas schwieriger zu diagnostizieren, obwohl sie heutzutage anhand der Immunproben möglich ist. Für diese Tests wird etwas Blut entnommen, das auf das Vorhandensein von Antigenen untersucht wird, dies sind von den Filarien ausgeschiedene Substanzen. Röntgenaufnahmen des Thorax helfen ebenfalls, eine verborgene Filariosis zu entdecken, da sie krankhafte

 

röntgenographische Veränderungen von Herz / Lunge aufweisen können.

 

BEHANDLUNG:

 

Alle Fälle von Filariosis, mit Ausnahme der allerschwersten, können erfolgreich behandelt werden. Grundsätzlich gibt es drei Behandlungsstufen: 1. Die erste Phase besteht aus einem Gesamtbild des Gesundheitszustandes: komplette Krankengeschichte des Hundes, Untersuchung, Analysen, Röntgenaufnahmen des Thorax und EKG. 2. Anschließend werden die erwachsenen Fadenwürmer entfernt, denn sie sind die eigentliche Krankheitsursache. Dem Hund werden zwei Tage lang intravenöse Spritzen verabreicht. Während des Aufenthalts in der Tierklinik wird das Tier sorgfältig beobachtet, um etwaige negative Reaktionen feststellen zu können. Nach Verlassen der Tierklinik muss die Bewegungsfreiheit des Hundes mehrere Wochen lang eingeschränkt werden, um zu vermeiden, dass die bereits toten Filarien der Lunge schweren Schaden zufügen könnten. In manchen Fällen kann diese Behandlungsphase nicht durchgeführt werden, wenn der Gesundheitszustand des Tieres es nicht gestattet, und es muss eine gewisse Zeit abgewartet werden, bis das Tier sich etwas erholt hat. 3. Die Endphase der Behandlung besteht aus Verabreichung von Medikamenten zur Ausscheidung der Mikrofilarien. Dies geschieht 3 - 4 Wochen später, nach der Behandlung gegen die erwachsenen Fadenwürmer. Wenn dann keine Mikrofilarienmehr im Blut vorzufinden sind und der Test negativ ausfällt, kann man bei dem Tier mit der vorbeugenden Behandlung beginnen. Hunde, die Symptome von fortgeschrittener Filariosis aufweisen, und besonders solche Tiere, die an Herzinsuffizienz leiden, gehen das Risiko ein, dass nach der Behandlung gegen die erwachsenen Fadenwürmer Komplikationen auftreten könnten. Die am Hohlvenen-Syndrom leidenden Tiere müssen sofort einem chirurgischen Eingriff unterzogen werden, dem anschließend dann die übliche Chemotherapie folgt. Der Tierarzt kann das Risiko bewerten und die zweckmäßigste Behandlung bestimmen.

VORBEUGUNG:

 

Die Vorbeugungsmaßnahmen sollten überall dort eingesetzt werden, wo die Krankheit häufig vorkommt, d. h. endemisch ist und die Hunde den Moskitos ausgesetzt sind. Zuvor muss das Tier jedoch auf evtl. bereits existierende Verseuchung untersucht werden. Sollte dies der Fall sein, dann ist eine Behandlung gegen die Filarien und Mikrofilarien durchzuziehen bevor man mit der vorbeugenden Therapie beginnt.

 

MONATLICHE VORBEUGUNGS-MEDIKATION:

 

Das modernste Schutzverfahren gegen Filariosis besteht aus der monatlichen Verabreichung von IVERMECTINA oder

 

MILBEMYCIN-Produkten, die speziell für Hunde gedacht sind. Sie befinden sich als normale oder kaubare Tabletten auf dem Markt, und zwar in verschiedenen, dem Gewicht des Tieres entsprechenden Größen. Die vorbeugende Arznei verabreicht man innerhalb desselben Monats, nachdem der Hund den Moskitos ausgesetzt gewesen ist. Und anschließend dann einmal monatlich, die ganze Zeit über, solange das Tier mit Stechmücken in Berührung kommt. Die letzte Dosis gibt man dann einen Monat später, nachdem die Stechmückenzeit vorbei ist. In Gebieten, wo es das ganze Jahr über Moskitos gibt, wie zum Beispiel hier auf den Kanarischen Inseln, macht man die Behandlung einmal im Monat das ganze Leben lang. Es empfiehlt sich, bei jedem Hund, der älter als sechs Monate ist, vor Beginn der Schutzbehandlung den Filarien-Test zu machen. Im Fall einer bereits bestehenden Verseuchung kann die vorbeugende Behandlung mit irgendeinem der erwähnten Medikamente 3 - 4 Wochen nach Beendigung der Filarien-Behandlung begonnen werden. Die Schutzmaßnahmen zur Krankheitsverhütung müssen einmal monatlich auf unbegrenzte Zeit weitergeführt werden.

 

JÄHRLICHE UNTERSUCHUNG:

 

Es ist ratsam, die unter Schutzmedikation stehenden Tiere vorsichtshalber erneut auf evtl. im Blut vorhandene Mikrofilarien untersuchen zu lassen. In Gegenden, wo die Filariosis jahreszeitlich bedingt ist, soll dies vor Beginn der vorbeugenden Behandlung (Frühjahr) geschehen. Bei Hunden, die das ganze Jahr über vorbeugend behandelt werden, ist eine jährliche Untersuchung empfehlenswert, falls der Verdacht besteht, die Schutzmaßnahmen hätten vielleicht versagen können.



Borelliose

Bei dieser Infektionskrankheit ist der Erreger der Borrelia burgdorferi und ist einer der sogenannten Lyme-Borreliose.

Er gehört zu den Spirochaeten und ist ein Bakterium.

In Mitteleuropa überträgt der Gemeine Holzbock, Ixodes ricinus, die Borrelien. Sie leben im Darm der Zecke.

Alle drei Entwicklungsstadien der Zecke können als Überträger fungieren. Beißt eine infizierte Zecke einen Hund, werden die Borrelien aktiviert, und etwa 24 Stunden nach dem Biß dringen die aktivierten Erreger dann in den Hund ein. Eine Entfernung der Zecken innerhalb dieser Zeit verhindert eine Infektion!

Es gibt keine typischen Symptome, was die Diagnose erheblich erschwert. Einzelne oder wiederkehrende Fieberschübe, Lethargie, Futterverweigerung, Lahmheit und Lymphknotenschwellungen sind häufig. Auch verschiedenste Herzprobleme, neurologische Symptome (z.B. Gesichtsnervenlähmungen), Nierenerkrankungen und tiefe Entzündungen der Augen sind möglich.

An eine Borreliose sollte immer auch gedacht werden, wenn bei einem Hund seit längerem wechselnde oder unklare Lahmheit oder Arthritiden bestehen.

Bei Behandlungsmöglichkeiten gibt es Mittel der Wahl bei der Therapie der Borreliose sind Antibiotika, nämlich Tetrazykline (10-22 mg/kg KGW), Amoxicillin (11-22 mg/kg KGW) oder Doxycyclin (5 mg/kg KGW) 2 x täglich über mindestens 14 Tage

Auslöser: Borrelia burgdorferi-Bakterien

Überträger:

Zecken (Holzbock), Läuse , Fliegen und Mücken

Anzeichen:

Fieber , Futterverweigerung

Symptome:

keine typischen , Fieberschübe, Futterverweigerung, Lahmheit, Lymphknotenschwellung oder neurologische Symptome ( Gesichtsnervenlähmungen)

Behandlung:

Blutuntersuchung , Antibiotika

Vorbeugung:

Nicht beissen lassen ! Saisonbedingt tgl. Absuchen , Impfung

Die beste Vorbeuge ist bereits die Vermeidung eines Zeckenbisses – Ihr Tierarzt kann Ihnen bestimmt geeignete Präparate empfehlen. Unbedingt sollten Hunde in der „Saison“ täglich auf Zecken untersucht werden (vor allem Kopf, Ohren und Achselbereich), evt. nach dem Spaziergang mit einem Handstaubsauger absaugen da noch suchende Zecken weggesaugt werden.

Kommt es doch einmal zum Zeckenbiß, sollte die Zecke so schnell wie möglich entfernt werden. Ist sie bereits mit Blut vollgesogen, ist die Haut in der Umgebung stark gerötet oder befindet man sich in einem endemischen Gebiet, sollte die Zecke eingeschickt und auf Borrelien untersucht werden.

 

Eine vorbeugende Impfung gegen Borreliose ist seit einigen Jahren ebenfalls möglich. Ihr Tierarzt wird mit Ihnen besprechen, ob sie für Ihren Hund anzuraten ist.



Wissenswertes

Haben Sie gewusst, dass Lyme-Borreliose in Deutschland die häufigste Infektionskrankheit des Hundes ist? Die Erkrankung wird durch Zecken auf Mensch und Hund übertragen. Katzen scheinen gegen Borrelien immun zu sein. Das Infektionsrisiko ist hoch: In Deutschland sind durchschnittlich 15% der erwachsenen Zecken Überträger der Krankheit. In einer großen Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover waren 6-8% der Hunde klinisch an Borreliose erkrankt. 1/4 aller Hunde zeigten durch positive Serumtiter, dass sie irgendwann einmal Kontakt mit dem Erreger hatten.

 

Wie stellt sich nun diese Borreliose klinisch dar? Ausgehend vom Zeckenbiss breiten sich die Borrelien lawinenartig aus und können praktisch jedes Körperteil erreichen.

Folgende Symptome wurden beschrieben: gestörtes Allgemeinbefinden, Fieber, Schmerzen, Apathie und Abmagerung (bei 48% der Patienten); Gelenkentzündung mit Lahmheit (20%); Gleichgewichtsstörungen, Zittern, Drehhals, Lähmungen (24%); Hautveränderungen mit Eiterbildung, Juckreiz und Pusteln (8%); Entzündung von Herz, Auge, Lymphknoten, Niere, Muskulatur (selten).

 

In Analogie zur Humanmedizin unterscheiden wir: a) Frühstadium mit Rötung und Schwellung um den Einstich, Lymphknotenvergrösserung, Fieber und Appetitlosigkeit b) Mittelstadium mit Ausfallerscheinungen des peripheren Nervensystems c) Spätstadium mit Befall der Gelenke, chronischer Hautentzündung, Abmagerung trotz Appetit und Störungen des Zentralnervensystems.

 

 

Gefahr für Tierhalter?

Im Verdachtsfall wird die Diagnose gesichert durch Untersuchung einer Hautprobe oder durch 2 Blutuntersuchungen im Abstand von 4 Wochen.

 

Prognose? Therapie? Eine Therapie mit geeigneten Antibiotika ist prinzipiell möglich. Vorausgesetzt, die Krankheit wurde rechtzeitig erkannt - was selten vorkommt.

Bereits eingetretene Organschäden bleiben natürlich trotzdem bestehen. In schlecht durchblutetem Gewebe wie Haut und Knorpel werden die Borrelien von Medikamenten nicht erreicht. Ein Wiederausbruch der Krankheit ist deshalb häufig. Die Prognose bleibt in jedem Fall ungünstig.

 

Vorbeugung? Außer der Zeckenprophylaxe und -entfernung gab es bisher keinerlei Möglichkeit, der Borreliose vorzubeugen.

 

Nachdem es in USA seit 1990 einen Hunde-Impfstoff dagegen gibt, hat sich unsere zuständige Behörde, das Paul-Ehrlich-Institut, nach nur 9 Jahren dazu bequemt, einem Impfstoff die Zulassung für die BRD zu erteilen. Seit April 1999 ist dieser Impfstoff jetzt lieferbar. Der Impfschutz beträgt 97% - ein sehr guter Wert. Die Grundimmunisierung besteht aus 2 Impfungen im Abstand von 4 Wochen. Dann jedes Jahr nur noch 1x auffrischen. Wir führen diese Impfung seit 1999 durch.

Probleme und Unverträglichkeiten sind keine aufgetreten.

 

Der Mensch wird nur direkt durch Zecken, nicht durch seine Haustiere infiziert.

 

Die Borreliose kann beim Menschen schwerste Verlaufsformen bis hin zu Invalidität und Tod annehmen.



Anaplasmose

Anaplasmose ist eine bakterielle Erkrankung.

Ansteckung:

Die Erreger werden durch Schildzecken wie den Holzbock übertragen und befallen weiße Blutkörperchen. Eine aktuelle Studie hat Anaplasmose-Erreger in 17 bis 30 Prozent aller deutschen Hunde nachgewiesen. In den wärmeren Regionen Europas und in den Tropen erfolgt die Infektion durch verwandte Anaplasma-Bakterien, welche vor allem durch die Braune Hundezecke übertragen werden.

Symptome:

Zu den häufigsten Symptomen der Erkrankung gehört Fieber (>39°C), und manchmal bleibt dies das einzige Krankheitsanzeichen.

 

Weiterhin wird Teilnahmslosigkeit, Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, manchmal auch Blutungen und Lahmheit als Folge von Gelenkentzündungen beobachtet. Einige Tiere entwickeln Nervenerkrankungen. Die Infektion verläuft in der Regel nicht chronisch, kann aber erneut auftauchen, wenn das Immunsystem des Hundes in den Monaten nach der Infektion geschwächt ist. Anaplasmose ähnelt somit klinisch einer Ehrlichiose, verläuft aber im Allgemeinen weniger schwerwiegend.

Behandlung:

Wie bei der Ehrlichiose werden erkrankte Hunde auch in diesem Fall mit Antibiotika behandelt. Ein Impfschutz gegen Anaplasma-Bakterien existiert zurzeit nicht, daher sollten stattdessen vorbeugende Maßnahmen gegen den Holzbockangriff, wie die Anwendung eines Parasiten abschreckenden Mittels, durchgeführt werden.

 

Anaplasma-Bakterien befallen in seltenen Fällen auch den Menschen, und oft tritt bei Hund und Mensch eine gleichzeitige Infektion von Borreliose- und Anaplasmose-Erregern auf.

 

Zwingerhusten

Ursache und Übertragung:

 

Anders als der Name vielleicht fälschlich vermuten läßt, können nicht nur im Zwinger gehaltene, sondern auch in Wohnungen lebende Hunde an Zwingerhusten erkranken.

 

Als Erreger des Zwingerhustens kommen gleich eine ganze Reihe verschiedener Viren und Bakterien in Frage.

Ansteckung:

Die Ansteckung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion, und schlagartig sind die meisten Tiere einer Hundegemeinschaft erkrankt. Man spricht dann von einer Entzündung des Kehlkopfs, der Luftröhre und der Bronchien. Krankheitsanzeichen: Die Tiere haben anfallartigen, trockenen Husten, und oft kommt zunächst klarer Nasenausfluss und eine Mandelentzündung dazu. Vorbeugung und Behandlung:

Die erkrankten Hunde brauchen viel Ruhe, und sollten von anderen Hunden getrennt werden. Die Luft sollte warm, nicht zu trocken aber nicht stickig sein. Ein gegen Kälte von unten isolierter und gegen Zugluft abgeschirmter Liegeplatz sollte vorhanden sein. Nach 1-2 Wochen kommt es meist zur Ausheilung. Bei schwachen oder gestressten Tieren kann es allerdings zu ernsthaften Komplikationen kommen. Man kann auch vorbeugend gegen einige der Zwingerhusten auslösenden Erreger impfen. Eine rechtzeitig durchgeführte Impfung' kann z.B. sinnvoll sein, wenn der Hund mit zahlreichen fremden Hunden in Kontakt kommt, z.B. auf Ausstellungen oder in Tierpensionen/ Tierheimen.

 



Parvovirose

Ursache und Übertragung:

Die Parvovirose des Hundes wurde im Jahr 1978 fast gleichzeitig in Europa, Nordamerika und Australien entdeckt. Der Erreger, das Parvo- Virus, wird von erkrankten Tieren massenhaft mit dem Kot ausgeschieden und ist in der Außenwelt sehr lange lebensfähig.

Ansteckung:

Typische Ansteckungsquellen sind mit Kot beschmutztes Futter, Gegenstände und Kleider. Das Parvo- Virus wird über den Mund aufgenommen und siedelt sich in der Dünndarmschleimhaut an.

 

Krankheitsanzeichen: 7 bis 14 Tage nach der Aufnahme des Virus können die ersten Krankheitsanzeichen auftreten. Die auffallendsten Symptome, wässrig bis blutiger, stinkender Durchfall und Erbrechen sind die Folgen einer Zerstörung der Darmschleimhaut durch das Parvo- Virus. Die erkrankten Tiere trocknen schnell aus, viele müssen trotz intensivster tierärztlicher Bemühungen sterben.

 

Vorbeugung:

In den ersten Jahren hat man Hunde mit dem für Katzen bestimmten Katzenseuchen Impfstoff geimpft. Das war möglich, weil der Erreger der Katzenseuche mit dem Parvo- Virus des Hundes verwandt ist. Daher kommt auch die frühere Bezeichnung "Katzenseuche des Hundes" für die Parvovirose. Die "Katzenseuche der Katze" ist aber nicht auf den Hund übertragbar und deshalb für den Hund ungefährlich. Inzwischen gibt es spezielle Impfstoffe für den Hund. Rechtzeitige Impfungen bieten einen guten Schutz gegen die Infektion mit dem Parvo - Virus.

Die Erkrankungshäufigkeit ist zwar nicht mehr so groß wie zu Beginn der 80er-Jahre, trotzdem infizieren sich immer noch viele Hunde. Wenn sich der Schlendrian in diesem Zusammenhang mit der Parvovirose - Schutzimpfung breit macht, führt das häufig, zu bösen Überraschungen.

Bitte fragen Sie Ihre Tierärztin/Ihren Tierarzt, zu welchem Zeitpunkt die Impfungen erfolgen sollten, um optimalen Schutz zu gewähren.

 

Würmer im Darm

Der Befall mit Spul- und Hakenwürmern, aber auch mit Bandwürmern, ist sehr häufig.

Die erwachsenen Spul- und Hakenwürmer leben im Darm und geben Eier ab, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Die Eier sind so klein, das sie mit bloßem Auge nicht erkannt werden können. Bei starkem Befall können die wie Spaghettinudeln aussehenden Spulwürmer auch im Kot sichtbar sein oder erbrochen werden.

 

Die ebenfalls im Darm lebenden erwachsenen Bandwürmer geben - je nach Art entweder auch Eier oder ganze Glieder ab, die sich anfangs noch bewegen, später eintrocknen und wie Reiskörner aussehen.

Aus den Eiern der Spul- und Hakenwürmer entwickeln sich Larven, die zum Beispiel durch Schnüffeln oder bei der Aufnahme verunreinigten Futters aufgenommen werden können. Bei Bandwürmern sind daneben auch rohes Fleisch, Mäuse, Ratten oder Flöhe wichtige Ansteckungsquellen. Spulwurmlarven können sich im Menschen zu "wandernden" Larven entwickeln. Auch einige Bandwürmer des Hundes und des Fuchses (auch Hunde können vom Fuchsbandwurm befallen sein) können zum Teil sehr gefährliche Organschäden beim Menschen hervorrufen.